Welche Substitutions-Medikamente gibt es?

Methadon
Die Verabreichung von Methadon zur Substitution ist eine etablierte Therapieform.
Seit 1987 gibt es in Österreich eine gesetzliche Regelung, wie Methadon eingesetzt werden soll.
Das in Österreich verwendete Methadon ist ein Razemat aus L- und R-Methadon und wird in Form einer Zuckertrinklösung täglich in der Apotheke eingenommen. Vorteile von Methadon sind eine lange Wirkungsdauer und die orale Einnahme.

Methadon hat aber auch – oft gravierende – Nebenwirkungen: Übelkeit und Erbrechen, Gewichtszunahme, starkes Schwitzen, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, depressive Verstimmungen, Verstopfung.

Retardiertes Morphin
Dabei handelt es sich um eine spezielle Arzneimittelform, bei der der Wirkstoff gleichmäßig über etwa 24 Stunden an den Körper abgegeben wird. Es unterdrückt das Verlangen nach Opioiden.

Die Medikation wird von den Patient*innen gut vertragen und auch gut akzeptiert. Die in Österreich erhältlichen Formen des retardierten Morphins werden als Kapsel oder Tablette eingenommen und mit etwas Flüssigkeit geschluckt. Der Einsatz von retardiertem Morphin hat sich in der Substitutionstherapie bewährt.

Buprenorphin
Buprenorphin ist ein Substitutionsmittel, das auch eine schmerzlindernde Wirkung hat. Die Gefahr einer tödlichen Überdosierung ist dadurch geringer. Durch die Art der Wirkung ist Buprenorphin für den Missbrauch relativ ungeeignet. Jugendliche PatientInnen können damit leichter einer Ausbildung nachgehen und kommen besser wieder vom Substitutionsmittel weg. Die Wirksamkeit ist relativ kurz. Die Nebenwirkungen sind stärker als bei Morphinen, aber geringer als bei Methadon. Buprenorphin ist in Tablettenform erhältlich und wird unter die Zunge gelegt und auf diesem Wege langsam aufgenommen.

Codein
Codein ist gut verträglich (ähnlich dem Morphin) aber nur vier Stunden wirksam. Die retardierte Form (Dihydrocodein) wirkt zwölf Stunden. Codein kommt vor allem für eine Reduktionsbehandlung im Rahmen einer Ersatztherapie zum Einsatz.